1. Februar 2024
Sucht im Betrieb – Tipp’s für Kolleg:innen
Oft scheuen sich Kollegen und auch Vorgesetzte, Suchtthemen anzusprechen. Man weiß nicht so recht, was man sagen soll, man will niemanden verletzen und den Betrieb nicht durcheinander bringen. Doch die Erfahrung zeigt: Das Gegenteil ist der Fall. Ein offener und kompetenter Umgang mit dem Tabuthema Sucht trägt dazu bei, das Problem zu lösen und das Arbeitsklima zu verbessern
Was kann ich tun?
Sie vermuten, dass Ihr Kollege*in während der Arbeit unter Alkohol oder Drogeneinfluss steht?
Sie haben Veränderungen im Verhalten ihres Kollegen*in wahrgenommen wie z.B., dass er oder sie häufiger zu spät zur Arbeit kommt oder sich vermehrt krank meldet? Er oder Sie sich stark zeiht sich zurück? Oder haben Sie das Gefühl, die Persönlichkeit verändert sich – all das kann ein Indiz für eine möcgliche Sucht sein.
Sprechen Sie die Person an und äußern Sie Ihren Verdacht
Generell gilt, umso eher Sie Ihren Verdacht aussprechen, umso eher können Sie Ihrem Gegenüber helfen. Wichtig ist, der betroffenen Person zu zeigen, dass Sie sich interessieren. Es geht nicht darum Tatsachen zu schaffen. Vorverurteilungen wie, „ich glaube du bist Alkoholiker“ führen eher zu einer Abwehrhaltung. Sprechen Sie einfach Ihre Beobachtungen im veränderten Verhalten an. Das Sie sich Sorgen machen, kann Ihnen nicht vorgeworfen werden.
Vorgesetzte informieren
Auch wenn Sie das Gefühl haben, dass sie die betroffene Person damit “verpetzen“, sollten Sie sich Ihrem Vorgesetzten öffnen. (Sollte der Vorgesetzte betroffen sein, wenden Sie sich an den Betriebsrat). Als Kollege*in sind sie gesetzlich verpflichtet ihrem Chef mitzuteilen, wenn sie davon ausgehen, dass ein Mitarbeiter im Unternehmen aktuell nicht in der Lage ist seinen Job ordnungsgemäß auszuführen. Ob die entsprechende Person ein Sicherheitsrisiko darstellt und nach Hause geschickt wird, entscheidet dann der oder die Vorgesetzte.
Kurzum:
- Bleiben Sie dran – Sprechen Sie das Problem immer wieder an!
- Zeigen Sie Verständnis und z.B. Möglichkeiten, wie den Weg in eine Suchtberatung, auf.
Eingeübte Verhaltensmuster ändern sich nicht von heute auf morgen und der oder die Betroffene hat die Verantwortung für sich selbst.