Modellprojekt zu synthetischen Opioiden:

Landeshauptstadt Hannover setzt auf enge Zusammenarbeit mit der Paritätischen Suchthilfe Niedersachsen

Die Paritätische Suchthilfe Niedersachsen ist Kooperationspartner der Landeshauptstadt Hannover für die operative Umsetzung des bundesweiten Modellprojekts „so-par“ (Synthetic Opioids – Prepare and Response). Gemeinsam mit Berlin und Essen entwickelt Hannover im Rahmen dieses Projekts kommunale Handlungsstrategien zum Umgang mit synthetischen Opioiden wie Fentanyl – von Notfallplänen bis hin zu konkreten Präventionsmaßnahmen. Koordiniert wird das Projekt von der Deutschen Aidshilfe und dem Deutsch-Europäischen Forum für Urbane Sicherheit e.V. (DEFUS).

Die Paritätische Suchthilfe Niedersachsen bringt ihre langjährige Erfahrung im Bereich der Suchthilfe in das Projekt ein und wirkt unter anderem bei der praktischen Umsetzung von Drug-Checking-Angeboten im Kontakt- und Konsumraum Stellwerk mit. Bereits seit März 2025 werden Besucher:innen des Stellwerks bei der Anwendung von Selbstteststreifen angeleitet, mit denen Substanzen vor dem Konsum auf mögliche Beimischungen untersucht werden können. Solche niedrigschwelligen Drug-Checking-Angebote leisten einen wichtigen Beitrag zur Risikominimierung und tragen dazu bei, gesundheitliche Notlagen zu vermeiden.

Im Rahmen von „so-par“ wird das bestehende Testangebot nun ausgeweitet. Neben den etablierten Selbsttests sind zukünftig auch Laborauswertungen möglich, die eine präzisere Analyse und bessere Einschätzung der Verbreitung synthetischer Beimischungen im Heroin erlauben. Serdar Saris, Geschäftsführer der Paritätischen Suchthilfe Niedersachsen, begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich: „Wir freuen uns, dass wir das Testangebot im Kontakt- und Konsumraum Stellwerk ausweiten können. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen die Wichtigkeit eines solchen Angebotes. Bisher konnten in rund zwanzig Prozent der durchgeführten Tests Fentanyl-Beimischungen nachgewiesen werden. Das Ergebnis des Tests kann dabei nicht nur im Einzelfall Leben retten, sondern liefert auch wichtige Erkenntnisse über die Verbreitung synthetischer Opioide.“

Mit ihrer aktiven Beteiligung am Modellprojekt leistet die Paritätische Suchthilfe Niedersachsen einen wesentlichen Beitrag zur kommunalen Gesundheitsprävention. Das Projekt schafft nicht nur neue Schutzmöglichkeiten für Menschen, die von Opioidabhängigkeit betroffen sind und Heroin konsumieren – es liefert zugleich wertvolle Erkenntnisse für Fachkräfte in Medizin, Suchthilfe, Straßensozialarbeit und Rettungswesen. Diese Informationen sind entscheidend, um Hilfsangebote gezielter auszurichten, lebensbedrohliche Situationen besser einschätzen zu können und frühzeitig wirksame Maßnahmen einzuleiten.

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