
16. Juli 2025
Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende
Geplante Aktionen der Paritätischen Suchthilfe Niedersachsen
Auch in diesem Jahr setzt die Paritätische Suchthilfe Niedersachsen anlässlich des Internationalen Gedenktages für verstorbene Drogengebrauchende am 21. Juli ein starkes Zeichen. Unter dem Motto „Überdosierung und Drogentod können alle Menschen (be-)treffen“ wird der zahlreichen Menschen gedacht, die in Folge ihres Suchtmittelkonsums verstorben sind. Im Jahr 2024 waren es deutschlandweit 2.137 Todesfälle – eine erschütternde Zahl, die verdeutlicht, wie dringend Prävention, Unterstützung und gesellschaftliche Sensibilisierung weiterhin notwendig sind. Die Einrichtungen der Paritätischen Suchthilfe Niedersachsen gestalten gemeinsam mit ihren Kooperationspartner:innen vielfältige und kreative Aktionen, um öffentlich sichtbar zu erinnern und aufmerksam zu machen:
Kontakt- und Konsumraum Stellwerk
Im Kontakt- und Konsumraum Stellwerk in Hannover findet dieses Jahr am Vormittag eine Streetworkrunde mit Netzwerkpartner:innen statt. Dabei werden Crackpacks, Safer-Use-Material, Sandwiches, Snacks und Wasser an Konsumierende im öffentlichen Raum verteilt. In der Einrichtung selbst wird ab dem späten Vormittag gegrillt. Besucher:innen sind herzlich eingeladen, gemeinsam zu essen und in einem geschützten Rahmen zu gedenken. Wie in den vergangenen Jahren gibt es eine Gedenkminute, in der an verstorbene Freund:innen, Angehörige und Wegbegleiter:innen erinnert wird. Im Anschluss haben die Besucher:innen die Möglichkeit, individuell gestaltete Holzklötze zu bemalen und so ein persönliches Zeichen der Erinnerung zu setzen. Diese Holzklötze werden im Stellwerk gesammelt und dauerhaft sichtbar aufgestellt. Am Nachmittag sind die Besucher:innen eingeladen, sich gemeinsam auf den Weg zur zentralen Gedenkveranstaltung am Königsworther Platz zu machen.
Drobs Hameln, Schloß Gestorf und Schloß Delligsen
In Hameln wird das Café Inkognito am 21. Juli regulär von 11 bis 14 Uhr geöffnet sein. Die Besucher:innen erwartet ein Buffet sowie eine Gedenkminute um 12 Uhr. Anschließend werden – wie in den Vorjahren – 60 weiße Rosen mit einem Anhänger, der auf die Zahl der Verstorbenen hinweist, in der Hamelner Fußgängerzone verteilt. Schmetterlinge aus Sprühkreide sollen zusätzlich als Symbol für die Verstorbenen sichtbar gemacht werden. Im Vorfeld werden zwei Banner an den Brückengeländern der B217 und B1 aufgehängt. Als Gäste werden unter anderem Mitarbeitende und Bewohner:innen vom Schloß Gestorf und Schloß Delligsen erwartet. Auch die Presse ist eingeladen: Mit der Deister- und Weserzeitung sowie Radio Aktiv besteht eine langjährige Zusammenarbeit.
Drobs Rose Oldenburg und Tagesstätte Oldenburg
In Oldenburg und der Region sind unter Federführung der Drobs Rose Oldenburg zahlreiche Aktionen geplant: Eine eindrucksvolle Fotoausstellung, gemeinsam erarbeitet mit der Nachsorgegruppe der Drobs und der Tagesstätte Oldenburg, wird vom 21. bis 28. Juli kostenfrei im „Core“ zu sehen sein – einem zentralen Oldenburger Treffpunkt mit Gastronomie und Arbeitsflächen. Zusätzlich wird die Ausstellung am 21. Juli auch im „Famila Center Westerstede“ und im „Famila Center Brake“ gezeigt. Die Ausstellung thematisiert den Gedenktag sowie persönliche und gesellschaftliche Perspektiven auf Sucht, Überdosierung und Verlust. In der Stadt werden außerdem Zitate in Schmetterlingsform platziert. Gefördert werden die Aktionen vom Round Table 45 aus Oldenburg sowie dem Bezirksverband Oldenburg.
„Das Engagement unserer Klient:innen aus der Nachsorgegruppe hat uns besonders gefreut. Es sind tolle, kreative und professionelle Fotos als gemeinschaftliches Projekt entstanden – von der Ideenfindung bis zur Umsetzung“, sagt Kyra Bornhorst, Einrichtungsleiterin der Drobs Rose Oldenburg. „Es liegt uns am Herzen, mit unseren Projekten auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen und wir freuen uns darüber, dass wir auf so viel Zuspruch bei den Kooperationspartner:innen getroffen sind.“
Suchtberatung Rose Wesermarsch
Ergänzend zu den Aktivitäten der Drobs Rose Oldenburg wird es in der Suchtberatung Rose Wesermarsch ein Interview mit der Selbsthilfe geben. Ziel ist es, den persönlichen Blick auf Verlust, Erinnerung und gesellschaftliche Verantwortung in den Mittelpunkt zu rücken.
Wohnstätte Haus Kayhauserfeld
Auch die Wohnstätte Haus Kayhauserfeld beteiligt sich an den Aktivitäten in Oldenburg. Zusätzlich ist ein internes Gedenken mit den Bewohner:innen geplant.
Wohn- und Tagesstätte Hannover Leinemasch
Die Wohn- und Tagesstätte Hannover Leinemasch bietet ihren Bewohner:innen die Möglichkeit, an den Aktionen der Einrichtungen teilzunehmen, die im Arbeitskreis Sucht, Drogen und Aids organisiert sind. Zudem wird ein bemalter Gedenkstein auf dem Gelände der Wohn- und Tagesstätte platziert.
Klinik am Kronsberg
Die Mitarbeitenden der Klinik am Kronsberg thematisieren den Gedenktag in den Bezugsgruppen. Darüber hinaus gestalten sie die vorhandene Gedenkstätte anlässlich des Gedenktages besonders schön.
Die Paritätische Suchthilfe Niedersachsen bedankt sich bei allen Mitarbeitenden, Klient:innen, Kooperationspartner:innen und Unterstützenden für ihr Engagement und ihre kreativen Beiträge zum diesjährigen Gedenktag. Gemeinsam setzen wir ein starkes Zeichen des Erinnerns, Mitgefühls und der Aufklärung – für die Verstorbenen und für eine offene, solidarische Gesellschaft.