Fakten-Check Cannabis

Cannabis wird auch Marihuana, Gras, Haschisch, Dope oder Weed genannt. Es ist ein Produkt aus Hanfpflanzen, die u.a. den Wirkstoff THC enthalten: Tetrahydrocannabinol. Vereinfacht ausgedrückt beeinflusst das THC die Signalübertragung im Gehirn und kann so zum Beispiel Glücksgefühle, Entspannung und Schmerzlinderung bewirken.

Achtung: Menge ist nicht gleich Wirkung

Der THC-Gehalt von Hanfpflanzen kann je nach Sorte und Anbau sehr unterschiedlich sein. Manche Hanfpflanzen enthalten gar kein THC, man nutzt sie zur Herstellung von Kleidung oder Seilen. Andere enthalten sehr viel, weil sie entsprechend gezüchtet wurden. Sogenannte Kräutermischungen oder »Legal Highs«, vielen auch als „Spice Gold“, „Smoke“, „Sense“ oder „Yucatan Fire“ bekannt, lassen sich in ihrer Wirkung gar nicht einschätzen. Es handelt sich um synthetisch hergestellte Nachahmerprodukte mit oft unbekannten Wirkstoffen; sie können zur Ohnmacht, zu Wahnvorstellungen und Vergiftungen führen. Sogenannte Designerdrogen wirken häufig stärker als natürliche Cannabinoide.

Konsumformen

Geraucht, gerührt, gebacken Meistens wird Cannabis geraucht: mit Tabak als Joint oder aus Wasserpfeifen, vor allem aus Bongs. Aber man kann Cannabis auch in Kakao rühren oder damit Kekse und Kuchen backen. Der Unterschied ist gewaltig: Während die Wirkung beim Rauchen nach Sekunden oder wenigen Minuten eintritt, kann es beim Essen 30 bis 90 Minuten dauern. Und der Rausch ist viel stärker. Also nach dem ersten Stück Kuchen nicht gleich zum zweiten greifen.

Risiken

Cannabis hat allgemein eine entspannende und stimmungsaufhellende Wirkung. Jeder Körper reagiert aber anders, daher kann es auch Sinneswahrnehmungen, wie Sehen und Hören verstärken. Andere Konsumenten zeigen ein gesteigertes Kommunikationsbedürfnis. Aber der Konsum kann auch negative Effekte haben: niedergedrückte Stimmung, Unruhe, Angst, Verwirrtheit bis hin zu Panikreaktionen und Verfolgungswahn. Auch Herzrasen, Übelkeit und Kreislaufkollaps können unmittelbare Folgen sein.

Folgeschäden

Körperliche Folgen: Körperliche Auswirkungen sind relativ selten und meist nicht stark ausgeprägt. Wie auch der Rauch von Nikotin, enthält auch der Rauch von Cannabis, zahlreiche Schadstoffe, die Lungen- und Bronchialerkrankungen verursachen können.

Psychische und soziale Folgen: seelische und soziale Auswirkungen treten häufiger auf. Diese wirken deutlich schwerwiegender bei einem dauerhaft hohem Konsum. So können sich im Bereich des Denkens und Urteilens erhebliche Einschränkungen bemerkbar machen.

Zu den Folgen zählt zudem eine eingeschränkte Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr. Darüber hinaus hängen die mit dem Cannabiskonsum verbundenen Risiken vor allem davon ab, ob es sich um Probier- und Gelegenheitskonsum oder um dauerhaften und gewohnheitsmäßigen Konsum handelt.

Die Frage nach der Abhängigkeit

Wie bei jedem Suchtmittel, kann regelmäßiger, starker Cannabiskonsum eine psychische Abhängigkeit erzeugen. Zu den klassischen Abhängigkeitssymptomen können Antriebsmangel, Konzentrationsstörrungen und Schlafstörungen gehören. Beim Cannabiskonsum verhält es sich zudem ähnlich dem Alkoholkonsum – wird über einen längeren Zeitraum regelmäßig konsumiert, kann sich ein Missbrauchsverhalten „einschleichen“, ohne das es zu einer Ausbildung einer Abhängigkeit kommt. Zudem ist eine Abhängigkeitsentwicklung immer vom individuellen Konsummuster und den persönlichen und sozialen Risikofaktoren abhängig. Es gilt – wie so oft – weniger ist mehr!

Die Mischung macht´s!

Auf keinen Fall! Viele Risiken entstehen tatsächlich erst, wenn Cannabis in Kombination oder in stetem Wechsel mit anderen Suchtstoffen eingenommen wird. Suchtspezialisten sprechen dann vom sogenannten flash-back-Phänomen, es kann zu rauschähnlichen Wahrnehmungsstörungen kommen, die zeitlich nicht an die eigentliche Einnahme gekoppelt sind und über einen längeren Zeitraum anhalten. Das ist unangenhem, weil nicht unter Kontrolle.

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