11. Oktober 2024
Aktionstag Glücksspielsucht am 25. September
Anlässlich des bundesweiten Aktionstages Glücksspielsucht, der dieses Jahr unter dem Motto „Sportwetten: Der Einsatz ist höher als du denkst“ stattfand, hat die Suchtberatung Friesland am 25.09.2024 in der Vareler Innenstadt einen Informationsstand angeboten. Trotz des schlechten Wetters haben sich die Kolleg:innen über interessierte Standbesucher:innen gefreut. Vor Ort konnten sie nicht nur umfangreiche Informationen erhalten, sondern auch das persönliche Gespräch suchen, um sich über die Risiken von Sportwetten und Möglichkeiten der Prävention zu informieren.
Im Sportjahr 2024, geprägt von der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen, erlebt der Markt für Sportwetten einen Boom. Die Werbung großer Anbieter wie Tipico, betano oder bwin ist allgegenwärtig – ob auf Dauerbannern in den Stadien, im Fernsehen oder im Internet. Das Geschäft mit den Sportwetten bringt den Betreibern Milliarden ein. Während viele Menschen nur gelegentlich an Tipprunden oder Pferdewetten teilnehmen, entwickeln mehr als 19% der Sportwettenden eine Glücksspielstörung[1]. Was als harmloses Vergnügen beginnt, endet für viele in einer unkontrollierbaren Suchtdynamik. Die Folgen sind oft verheerend: von hoher Verschuldung bis hin zu Suizidgedanken.
„Sportwetten sind kein harmloser Zeitvertreib – sie bergen ein hohes Suchtpotenzial und vermitteln insbesondere jungen Menschen fälschlicherweise das Gefühl, mit ihrem Sportwissen dauerhaft gewinnen zu können,“ erklärt Imke Janssen, Fachkraft für Glücksspiel bei der Suchtberatung Friesland. „Doch der Ausgang eines Fußballspiels ist nicht vorhersehbar. Ein Gewinn ist niemals garantiert und die Verluste können massiv sein. Am Ende geht der eigentliche Spaß am Sport verloren, denn wirklich guter Sport braucht keine Wetten.“
[1] Schütze, C., Kalke, J., Möller, V., Turowski, T., Hayer T. (2023). Glücksspielatlas Deutschland 2023: Zahlen, Daten, Fakten. Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Universität Bremen: Hamburg / Hamm / Bremen