Paritätischer Niedersachsen feiert 75-jähriges Jubiläum

Unter dem Motto „Wir sind gleich.“ hat der Paritätische Niedersachsen am 18. September rund 250 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Verbänden zu einem Festakt in das Galeriegebäude der Herrenhäuser Gärten eingeladen. Gemeinsam feierten die Anwesenden die 75-jährige Erfolgsgeschichte des Spitzenverbands in Niedersachsen: Angefangen bei der Versorgung der Bevölkerung mit sogenannten Care-Paketen in den Nachkriegsjahren, über den ersten Mahlzeitenbringdienst „Essen auf Rädern“ in Deutschland ab 1963, bis hin zur Frauenquote für Vorstand und ehrenamtlichen Verbandsrat seit den 1990er Jahren. Der Paritätische gründete sich unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg aus zivilgesellschaftlichen Strukturen heraus.

Im Rahmen des Festakts betonte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas die Bedeutung des Paritätischen als „Lobby für die Schwächsten“. Ministerpräsident Stephan Weil hob in seiner Rede das Engagement als essenziell für eine funktionierende Demokratie hervor. Heute umfasst der Verband 880 Mitgliedsorganisationen und über 90.000 Beschäftigte.

Serdar Saris, Geschäftsführer der Paritätischen Suchthilfe Niedersachsen, schließt sich den Glückwünschen an: „Der Paritätische Niedersachsen ist für uns genau der richtige Verband, weil er unsere Werte von Solidarität, Vielfalt und sozialer Gerechtigkeit teilt. Als Tochtergesellschaft des Paritätischen Niedersachsen können wir uns auf eine starke Gemeinschaft von sozialen Organisationen verlassen, die sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam für eine gerechtere Gesellschaft eintreten. Der Verband bietet uns nicht nur wertvolle Netzwerke und Ressourcen, sondern auch eine Plattform, um unsere Anliegen auf politischer Ebene zu vertreten und nachhaltige Lösungen im Bereich der Suchthilfe zu fördern. In dieser Zusammenarbeit können wir unsere Expertise einbringen und gleichzeitig von den vielfältigen Erfahrungen und Perspektiven anderer Mitgliedsorganisationen profitieren. Herzliche Glückwünsche an den Paritätischen Niedersachsen zum 75-jährigen Jubiläum!“

Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen, nutzte den Festakt, um nicht nur einen Rückblick auf die vergangenen 75 Jahre zu geben, sondern auch auf die Herausforderungen der Zukunft aufmerksam zu machen. Sie betonte, dass der Verband eine zentrale Rolle im sozialen Gefüge Niedersachsens spiele: „Mit uns ist zu rechnen. Das war damals so, und das ist heute auch noch so. Ohne uns läuft in Niedersachsen nichts.“ Tack dankte den zahlreichen haupt- und ehrenamtlich Tätigen, die tagtäglich in Betreuung, Pflege und Beratung für die Menschen im Einsatz sind. Sie nannte sie das „Herz der Zivilgesellschaft“, das die Basis für den gesellschaftlichen Zusammenhalt bilde.

Tack wies zudem auf die großen Herausforderungen hin, denen sich die Sozialwirtschaft in den kommenden Jahren stellen muss. Themen wie die fortschreitende Digitalisierung, die Auswirkungen der Klimakrise und der demografische Wandel erforderten nicht nur innovative Lösungsansätze, sondern auch eine verstärkte politische und finanzielle Unterstützung. Sie forderte eine bessere Förderung gemeinwohlorientierter Unternehmen, um die Transformation in diesen zentralen Bereichen erfolgreich zu gestalten. Der Paritätische Niedersachsen, so Tack, sei dabei eine unverzichtbare Stütze: „Demokratie und Freiheit, Toleranz, Solidarität und Inklusion – diese zentralen Werte tragen uns bis heute. Auf den Paritätischen Niedersachsen können Sie sich verlassen“, versprach Kerstin Tack abschließend.

Politik zu Gast beim Paritätischen, v.l.n.r.: Vorstand Wirtschaft und Finanzen Rainer Flinks, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Verbandsratsvorsitzende Ulla Klapproth, Vorsitzende Kerstin Tack, Ministerpräsident Stephan Weil, Hauptgeschäftsführer Paritätischer Gesamtverband Dr. Joachim Rock, Verbandratsvorsitzender Kurt Spannig.

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