Politik trifft Praxis: Grünen-Vertreterinnen zu Gast bei der Drogenberatung Rose 12 Oldenburg

Am 30. Oktober 2024 statteten Susanne Menge (MdB Bündnis 90/Die Grünen), Christine Wolff (stellvertretende Bürgermeisterin Oldenburgs) und Ingrid Kruse (Mitglied im Sozialausschuss) der Drogenberatung Rose 12 Oldenburg einen wichtigen Besuch ab. Einrichtungsleiterin Kyra Bornhorst, Abteilungsleiter Moritz Radamm sowie das gesamte Team der Rose 12 gaben den Politikerinnen einen tiefgehenden und umfassenden Einblick in die täglichen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, und in die Wirksamkeit ihrer Arbeit. Dabei waren sich alle einig, dass die Beratungsstelle einen unverzichtbaren Beitrag zur sozialen Integration und Rehabilitation von Menschen mit Suchtproblematiken leistet.

Während des Gesprächs wurden die Politikerinnen über die verschiedenen Aspekte der Arbeit der Rose 12 informiert. Besonders betont wurde die Bedeutung der individuellen Beratung und Begleitung der Klient:innen, die oft mit mehreren Problemlagen gleichzeitig zu kämpfen haben. Kyra Bornhorst erläuterte, dass die Suchtberatung nicht nur eine medizinische Dimension habe, sondern auch psychologische und soziale Komponenten eine zentrale Rolle spielen. „Unsere Arbeit ist ganzheitlich. Wir kümmern uns nicht nur um die Entwöhnung von Suchtmitteln, sondern auch um die Verbesserung der Lebenssituation unserer Klient:innen. Oft sind es Menschen, die familiäre und soziale Beziehungen verloren haben.“

Im Verlauf des Besuchs wurde die Frage aufgeworfen, wie die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie Polizei, Gesundheitsämtern und sozialen Einrichtungen koordiniert werde. Kyra Bornhorst erklärte, dass die enge Zusammenarbeit mit anderen sozialen Einrichtungen und öffentlichen Institutionen unabdingbar sei. „Nur durch ein Netzwerk von Unterstützungsangeboten können wir den Klient:innen eine wirklich nachhaltige Hilfe bieten. Wir vermitteln nicht nur in psychosoziale Beratungsdienste, sondern auch in sozialrechtliche oder therapeutische Hilfsangebote.“ Ein solches Netzwerk, so ergänzte sie, sei auch wichtig, um Klient:innen mit komplexen Bedürfnissen – etwa einer psychischen Erkrankung oder einer schweren Sucht – umfassend betreuen zu können.

Während des Besuchs waren auch die personellen Ressourcen und die Finanzierung der Suchthilfe Thema. Die Rose 12 sieht sich zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, dass die Nachfrage nach ihren Leistungen stetig wächst, während gleichzeitig die finanziellen Mittel und die personelle Ausstattung nicht in gleichem Maße mitwachsen. „Unsere Arbeit ist nur dann möglich, wenn die politischen Rahmenbedingungen und die Finanzierung langfristig gesichert sind. Ohne zusätzliche Mittel können wir die steigenden Anforderungen und die wachsende Zahl von Klient:innen nicht mehr angemessen abdecken“, sagte Kyra Bornhorst. Sie forderte eine bessere finanzielle Ausstattung und ein stärkeres politisches Augenmerk auf die Suchthilfe. Dabei wies sie auf die hohen gesellschaftlichen Kosten hin, die durch unzureichende Suchthilfe und die damit verbundenen Langzeitfolgen für die Gesellschaft entstünden.

Der Besuch ermöglichte dem Team der Rose 12, den Politikerinnen die Bedeutung einer kontinuierlichen politischen Unterstützung für ihre Arbeit vor Augen zu führen. Gleichzeitig konnten sie auf notwendige Verbesserungen in den Rahmenbedingungen hinweisen, die für eine nachhaltige und wirkungsvolle Suchthilfe erforderlich sind. Der Besuch trug dazu bei, die zentrale Bedeutung der Suchthilfe in den politischen Fokus zu rücken und auf die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber den von Sucht betroffenen Menschen aufmerksam zu machen.

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