Was jede:r über Alkohol und Alkoholkonsum wissen sollte

Bei der Frage: „Habe ich gerade Lust auf ein Bier?“, können positive Emotionen schnell die Oberhand gewinnen. Beim Konsum von Alkohol schütten die Nervenzellen im sogenannten Belohnungssystem vermehrt Dopamin aus. Diesen biochemischen Prozess nehmen wir als Wohlbefinden wahr. Vereinfacht bedeutet das: unser Gehirn speichert, dass Alkohol glücklich macht. Der vorher gefasste Vorsatz, nichts zu trinken, ist dann schnell vergessen.

Gewohnheiten verlaufen immer gleich. Die „Gewohnheitsschleife“:

  1. Auslöser: Alltagssituationen, bestimmte Stimmungen, Orte, Menschen oder eine Kombination daraus. Der Auslöser ist sehr persönlich.
  2. Routine: Nach dem Auslösereiz denken wir nicht mehr richtig darüber nach. Wir handeln nach einem bestimmten Muster. Das entlastet unser Gehirn und erleichtert den Alltag.
  3. Belohnung: Damit ein Muster zur Gewohnheit wird, muss es ein Bedürfnis befriedigen. Glücklich sein, Gemeinschaftsgefühl, für eine Weile ohne Sorgen sein … das positive Gefühl führt dazu, dass eine Gewohnheitsschleife entsteht.

Während der gesamten Schwangerschaft stellt Alkohol eine große Gefahr für die körperliche Entwicklung Ihres Kindes dar. Und auch später haben Eltern eine besondere Vorbildfunktion. Kinder machen das nach, was ihre Eltern ihnen vorleben.

Alkohol – Äthylalkohol oder Äthanol

Bezeichnet umgangssprachlich den berauschenden Bestandteil in alkoholischen Getränken.

Die Grenzwerte liegen nach heutigem Stand pro Tag bei:

  • 12 g (d.h. 0,3 l Bier oder ein Achtel Liter Wein) reinem Alkohol für Frauen und
  • 24 g (0,6 l Bier oder ein Viertel Liter Wein) für Männer

Die Empfehlung lautet: mindestens 2 Tage pro Woche keinen Alkohol zu trinken, um eine Gewöhnung zu vermeiden.

Stimmt das?

Wenn man fettiges Essen zu sich nimmt, am besten vor der Party, kann man mehr trinken und hat am nächsten Tag keinen Kater.

Stimmt nicht. Bei vollem Magen braucht der Alkohol länger, um ins Blut zu gelangen, aber seine Wirkung entfaltet er so oder so und damit sorgt er auch für den Kater am nächsten Tag.

Die Einnahme einer Schmerztablette vor oder während des Alkoholkonsums verhindert einen Kater.

Eine Schmerztablette vor dem Alkoholkonsum verhindert keinen Kater. Außerdem: Medikamente und Alkohol sollten nicht kurz hintereinander eingenommen werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Entdeckung

Wenn alkoholabhängige Männer Väter werden, haben die Kinder oft verringerte geistige Fähigkeiten und sind häufiger hyperaktiv als Kinder nichttrinkender Väter.

Das kann Alkohol:

  • Enthemmung
  • Steigerung der Redseligkeit, enthemmter Gedankenfluss, zusammenhangloses Sprechen
  • Einschränkung des Sichtfeldes und Probleme bei der Einschätzung von Entfernungen
  • Verlangsamung der Reaktion, abnehmende Merkfähigkeit
  • Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen
  • Sprachstörungen, Lallen
  • Steigende Risikobereitschaft und Aggressivität

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